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Der Dreißigjährige Krieg in Schwedt und der Uckermark (Archiv)

Was passierte zwischen 1618 und 1648 in der Uckermark und wie sah das Leben in diesen Jahren aus? Diesen Fragen geht die neue Sonderausstellung in der Rathausgalerie nach.

Zwei Männer stehen vor einer Mauer und ziehen einen dritten Mann aus dem vergitterten Fenster
Zeichnung aus der Publikation „Der Schulmeister in Schwedt“ (Stadtmuseum Schwedt/Oder)

Im März 1621 kamen die ersten Flüchtlinge in die Uckermark, die Berichte vom Krieg mitbrachten. Es handelte sich um Protestanten aus Böhmen. Von 1620 bis 1623 kam es zu erheblichen Geldentwertungen. Der Krieg verschlang riesige Summen. Kurfürst Georg Wilhelm ließ immer mehr Prägestellen einrichten und gestattete vielen Städten bis 1622 das Prägen von „Städtepfennigen“. Ab 1623 prägte nur noch Berlin.

Wegen der endlosen Einquartierungen und Raubzüge der Soldateskas („rohes Kriegsvolk“), die gewalttätig und rücksichtslos waren, blieb den Bauern nur die Flucht. Anfangs versuchten sie die Einquartierungen zu verweigern. 1628 setzte eine Bauernflucht nach Pommern ein, um den Kriegslasten zu entkommen.

Durch anhaltende Regengüsse zur Erntezeit verdarb 1629 und 1630 das Getreide auf den Feldern. Dieser Übelstand erzeugte große Teuerung und Hungersnot. Die Menschen ernährten sich von Gras, Kräutern und Baumwurzeln, Kalk und Erde wurden unter das Mehl gemischt. Zertreten lagen die umliegenden Felder, die Dörfer in Asche. Das ausgeplünderte Landvolk lebte auf den Straßen. Modergerüche, verwesende Leichname und verheerende Seuchen verpesteten die Luft.

Interessant ist eine schwedische Erzählung über einen Schulmeister in Schwedt, der 1630 nicht vom „rechten Glauben“ abließ. Er versuchte zu fliehen und stellte beim Angriff der Schweden 5.000 Dukaten sicher. König Gustav Adolf von Schweden stand für den Protestantismus. Er ließ 1631 Schanzarbeiten in Schwedt, die unter dem Kommando General Banérs standen, durchführen. Am 23. März kontrollierte der König selbst die Arbeiten. Die Schanze und sein Weg können in der Ausstellung nachverfolgt werden.

Frauen gehörten als ganz normaler Bestandteil zu den Heeren der Frühen Neuzeit und verrichteten einen großen Teil der alltäglichen Arbeit. Der Tross glich einem mobilen Dorf, das dem entwurzelten Söldner eine Ersatzheimat bot.

Die Sonderausstellung ist vom 4. Juni bis 5. Juli 2019 zu sehen.

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