Gaga - Tanzworkshop mit Alessio Trevisani (Archiv)
Was versteckt sich hinter der Gaga Tanztechnik?
Viele Tanzliebhaber fragen sich, was genau eigentlich Gaga-Tanz ist. Und nein, diese Technik hat nichts mit der schrillen Popikone zu tun. Die Gaga Technik ist eine Methode, die vor 10 Jahren vom israelischen Choreographen Ohad Naharin nach einer ernsthaften Rückenverletzung entwickelt wurde. Er fühlte sich durch seinen Rücken schwer behindert und suchte neue Möglichkeiten, sich trotzdem zu bewegen. Die von ihm entwickelte Methode war eine Art Offenbarung und er fing an, sie mit großem Erfolg an seiner Batsheva Dance Company zu unterrichten. Bei Gaga handelt es sich um eine Bewegungssprache, die sich positiv auf das technische Können und die Gesundheit der Tänzer auswirkt. Es geht hierbei in erster Linie darum, seinen Körper zu pflegen und an neue Grenzen zu bringen. Die Methode steigert die Flexibilität und kräftigt. Die dynamische Technik ist im Übrigen auch für Nichttänzer geeignet und ist nicht nur für das eigene Körpergefühl gut, sondern auch für die Ausdauer.
Bekannte Bewegungsmuster werden durchbrochen und unbewusste Bewegungen werden mit bewussten Bewegungen kombiniert. Ziel ist es nicht, mit dem Körper wie sonst üblich gewisse Figuren zu formen, sondern seinem Körper von innen heraus freie Hand zu lassen und zu improvisieren. Der Name Gaga steht in gewisser Weise für “Babysprache”. Die Idee dahinter ist, dass man auf natürliche und instinktive Weise mit seinem Publikum kommuniziert, so wie kleine Kinder die ihren Körper entdecken… Falsche oder richtige Bewegungen gibt es nicht, da jeder Teilnehmer mit seinem eigenen Körper und den Bildern arbeitet, die er in sich selbst findet.
Es ist also das komplette Gegenteil von den hochdisziplinierten und strengen Tanztechniken wie dem klassischen Ballett oder technischen Modern Dance Varianten. Viele klassische Tänzer, die Gaga getestet haben, können sich ein Leben ohne diese Methode gar nicht mehr vorstellen. Man fühlt sich einfach frei und unbeschwert und erfährt seinen Körper noch einmal ganz neu.
Der in Rom geborene Alessio Trevisani erhielt von 1984 – 1987 seine Tanzausbildung in Rom und 1995 den Universitäts-Abschluss in Romanistik und Germanistik.
1993 und 1996 führte ihn ein Stipendium nach Berlin, wo er seit dem lebt.
In Berlin arbeitete er u. a. für die Tanzfabrik und für die JC Dance Moving Worlds Company von Jacalyn Carley. Eine wichtige persönliche und künstlerische Erfahrung war die Arbeit mit dem Komponisten Karlheinz Stockhausen für die Oper Leipzig. Als freier Tänzer hat er international mit verschieden Choreografen gearbeitet und an unterschiedlichsten Projekten teilgenommen (Atacama, C. de la B. - Christiane de Smedt, Corte Sconta, Lucinda Childs, Tim Golliher, Elena Gonzalez Correa, Dieter Heitkamp, Kurt Koegel, Alessandra Petitti, Kibbuzt Dance Company, Howard Sonnenklar, Mark Thomkins, Einat Tuchmann).
Seit 1998 ist er u.a. auch als freier Choreograf tätig. 2005 erhielt er seine Gaga Ausbildung in Israel. 2007 begann er als Tanzpädagoge, Schauspieltrainer und Choreograf für das Ensemble des Thikwa Theaters in Berlin und seit 2008 ist er Lehrer für Contemporary Dance in der Tanzfabrik Berlin.
2010- 2018 war er künstlerischer Leiter der Company des Leipziger Tanztheaters und des Bereichs MehrTanz! Im gleichen Jahr gründete er das Freie Tanz Ensemble Berlin/Leipzig.
Freitag, 24.05.2019, ab 15 Uhr
Samstag, 25.05.2019 ab 10 Uhr
Ort: Musik- und Kunstschule „J. A. P. Schulz“, Ballettraum 408 (Dachgeschoss)
Interessierte Besucher sind herzlich willkommen!