150 Jahre der Strecke Schwedt-Angermünde (Archiv)
Verspäteter Siegeszug der Eisenbahn
Werner Lehmann erinnert am Donnerstag, dem 14. Dezember 2023 an dieses wichtige Jubiläum. Die Eisenbahnstrecke zwischen Schwedt und Angermünde wurde am 15. Dezember 1873 eröffnet und damit zog das Eisenbahnzeitalter auch in Schwedt ein. Dieser Fortschritt bedeutete vor allem für den Transport des Tabaks zu den großen Märkten eine wichtige Innovation. Alles kam aber 30 Jahre zu spät!
Die Eisenbahnanbindung von Schwedt war ein großer Traum von Kommerzienrat Stenger (1817–1892). Leider hatten die Schwedter Stadtverordneten die Streckenführung der Eisenbahnverbindung Berlin-Angermünde-Stettin über Schwedt viele Jahre abgelehnt, weil Schwedter Fuhrleute, Posthalter und der Landerwerb für den Bahndamm dem innovativen Projekt Steine in den Weg legten. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Fehlentscheidung sind noch heute zu spüren. Und dann der Versuch, doch noch dabei zu sein: Die Stadtverordnetenversammlung beschloss im Mai 1843 eine Eisenbahnstrecke von Schwedt nach Passow zu bauen. Leider vergeblich!
Stenger wurde 1868 Ratsherr und setzte sich gleich als Mitglied des „Komitees zur Erbauung einer Lokal-Eisenbahn von Angermünde nach Schwedt“ für dieser Bahnverbindung ein. Es dauerte noch fünf Jahre, ehe 1873 die Hochbauten auf der Eisenbahnstrecke zwischen Schwedt und Angermünde standen. Mit der Eröffnung am 15. Dezember 1873 war der Anschluss geschafft. Damit rollte in Schwedt 30 Jahre später als in Angermünde der fortschrittliche Schienenverkehr. Die Staatsbahn übernahm 1887 die Strecke und die Aktiengesellschaft wurde aufgelöst. 1880 wurde die Haltestelle Heinersdorf eingerichtet.
Nah neugierig geworden? Dann sind Sie bei dem Experten Werner Lehmann genau richtig.
Vortrag von Werner Lehmann, Gramzow
14. Dezember 2023, 17 Uhr
Lesesaal des Stadtarchivs, Rathaus der Stadt Schwedt/Oder, Dr.-Theodor-Neubauer-Str. 5
Eintritt frei!