7 x ArchivDigital (2) (Archiv)
Das Schwedter Gedächtnis: Hinter den Kulissen des Stadtarchivs
Der März ist traditionell der Monat des Stadtarchivs. Leider können in diesem Jahr pandemiebedingt keine öffentlichen Veranstaltungen und Führungen durchgeführt werden, aber wenigstens digital soll die Arbeit der Archivare in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.
Das Schwedter Stadtarchiv bewahrt die Geschichte der Stadt. Leider nicht so ausführlich, wie es sich die Forscher und Wissenschaftler manchmal wünschen würden, denn viele Akten und Schriftstücke sind dem Krieg und dem Beschuss der Stadt im Februar 1945 zum Opfer gefallen.
Doch die Sammlung nach 1945 ist dafür umso umfangreicher. Die Hintergründe der Stadtpolitik können über die Berichte und Protokolle der Sitzungen vom Rat der Stadt und der Stadtverordnetenversammlung nachverfolgt werden. Wie das aussehen kann, zeigt das zweite Archivgut, dass digital vorgestellt wird. Die Akte 403 enthält Unterlagen aus den 1980er Jahren. So zum Beispiel Protokolle der Sitzung der Kreiskatastrophenkommission zur Einschätzung der Lage zum Hochwasser, Maßnahmen zur Durchsetzung des Katastrophenschutzes, Beschlüsse zur Rekonstruktion am Justizgebäude sowie den Beschluss zur Verleihung des Namens „Erich Jäger" an die örtliche Freiwillige Feuerwehr Schwedt.
Diese Akte(n) sind Archivgut. Sie zeigen deutlich, die Art und Weise wie Beschlüsse gefasst und umgesetzt wurden. Die Stadtpolitik beschäftigte sich mit allen Gegebenheiten des alltäglichen Lebens: Ob Hochwasserschutz oder Ladenöffnungszeiten, ob Spielplätze, Versorgung, Gesundheit oder Stadtsparkasse. Alles wurde von „oben" geregelt und auch die Erkenntnis, dass es so gut wie nie Gegenstimmen zu Vorlagen oder Beschlüssen gab, sind wichtige Informationen für Historiker.
Alle Archivalien werden im Magazin kühl, trocken und vor Sonneneinstrahlung geschützt gelagert. Damit ist sichergestellt, dass auch die nachfolgenden Generationen die Sammlung nutzen und auswerten können.