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Das Schwedter Gedächtnis: Hinter den Kulissen des Stadtarchivs
Die Familien- und Ahnenforschung ist das zentrale Anliegen, das die meisten Menschen mit den Kirchen- und Stadtarchiven in Verbindung bringen. Auch das Schwedter Stadtarchiv im Rathaus kann in diesen Fällen weiterhelfen. Hier lagern, trocken und vor Umwelteinflüssen geschützt, die Dokumente des Standesamtes.
In den Sterberegistern wurden seit 1874 alle Personen aufgeführt, die im jeweiligen Amtsbezirk verstorben sind. Im Hintergrund stand der sogenannte Kulturkampf unter der Federführung von Bismarck. Die Loslösung des Staates von den Kirchen sollte durchgesetzt werden. Vormals wurden die Personenstandsregister von den Kirchen geführt. Ab 1874 in Preußen und ab 1876 im gesamten Deutschen Reich waren nun staatliche Beamte mit dieser Aufgabe betraut. Das Sterberegister wurde immer vom 1. Januar bis zum 31. Dezember geführt, mit Tinte und per Hand geschrieben und oftmals entschied dann die Handschrift des Standesbeamten über die Lesbarkeit der Dokumente.
Zum Standesamtsbezirk Schwedt/Oder gehörten die Stadtgemeinde Schwedt, Monoplaisir und Heinrichslust.
Zur Jahresmitte 1925 lebten in Schwedt 8 949 Einwohner. Ferner wurden 519 Gewerbetriebe, 469 landwirtschaftliche Betriebe, 677 Häuser sowie 2 537 Haushalte registriert. 1926 wurden 150 Geburten beurkundet. Im Vergleich dazu waren es um 1880 etwa 400 Kinder, die in Schwedt geboren wurden. Eine Ursache für den Geburtenrückgang war die Weltwirtschaftskrise. Bereits 1922 sank die Geburtenzahl auf 192.
Das älteste Sterberegister im Schwedter Stadtarchiv stammt aus dem Jahr 1874 und auch die Register der Folgejahre sind komplett erhalten. Allerdings müssen die Archivare einiges leisten, um die Lesbarkeit der historischen Dokumente auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Viele Register sind heute stark restaurationsbedürftig!
Anfragen an die Archivare der Stadt Schwedt können telefonisch (03332-446791) oder per Email (archiv.stadt@schwedt.de) gestellt werden.