Ausgezeichnet! 25 Jahre Brandenburgischer Denkmalpflegepreis (Archiv)
Vom 6. August bis 6. September 2019 macht die Wanderausstellung „Ausgezeichnet! 25 Jahre Brandenburgischer Denkmalpflegepreis“ im Schwedter Rathaus Station.
1992 wurde zum ersten Mal der Brandenburgische Denkmalpflegepreis vergeben. Gewürdigt werden durch den Preis Denkmaleigentümer, Architekten und Restauratoren, Publizisten, aber auch ehrenamtliche Initiativen – Menschen also, ohne die die amtliche Denkmalpflege in ihrem Bemühen um den Erhalt unseres Kulturerbes ziemlich allein auf weiter Flur stehen würde.
Das Spektrum der ausgezeichneten Objekte reicht von der mittelalterlichen Dorfkirche Rogäsen (PM) bis zum Baudenkmal aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Bundesschule Bernau). In beeindruckender Weise zeigt die Ausstellung die Vielfalt der brandenburgischen Denkmallandschaft auf, die zur Zeit der sogenannten Wende 1989/90 weitgehend einen mehr als besorgniserregenden Zustand aufwies. Da in den 40 Jahren sozialistischer Planwirtschaft in vielen Fällen jedoch sogar das Geld für den Abriss beschädigter Bauwerke fehlte, bot sich die einmalige Gelegenheit, die zerfallenen Altstädte, aber auch zahlreiche historische Gebäude im ländlichen Raum zu retten, instand zu setzen und teils einer neuen Nutzung zuzuführen. Dazu war und ist ein funktionierendes Netzwerk nötig, dessen verschiedene Glieder durch den jährlich vergeben Denkmalpreis und nicht zuletzt durch die vorliegende Publikation eine verdiente Würdigung erhalten.
Der Förderkreis Alte Kirchen erhielt den Brandenburgischen Denkmalpreis 2002 zugesprochen und spendete das Preisgeld sofort weiter für die Schwammsanierung in der Dorfkirche Blindow (Uckermark). Gewürdigt wurden auch zahlreiche Akteure, die sich für den Erhalt von Kirchengebäuden einsetzten und dabei Unterstützung durch den FAK erfuhren: u.a. sind dies Initiativen z.B. für die Dorfkirche Glambeck (BAR), die Feldsteinkirche in Strehlow (UM), das Alte Pfarrhaus in Groß Döbbern (SPN), die Persiuskirche in Brügge (PR), die Dorfkirche Birkholz (BAR) und die Feldsteinkirche Rogäsen (PM).
Die neue Sonderausstellung in der Schwedter Rathausgalerie erzählt Geschichten der Rettung von Denkmalen, die zum Teil bereits aufgegeben waren und nur durch den Einsatz engagierter Einzelpersonen und Gruppen bewahrt werden konnten. Wenn wir daran zurückdenken, in welchem beklagenswerten Zustand sich die meisten unserer Städte und Dörfer 1989/90 befanden, können wir auf das Erreichte mit Recht stolz sein. Nur sollte dabei nicht vergessen werden, dass es auch weiterhin noch viel zu tun gibt und die Bewahrung unserer materialisierten Tradition immer auch eine Investition in die Zukunft ist. Zu wünschen wäre, dass der Schutz unserer Denkmale in Politik und Öffentlichkeit eine noch größere Aufmerksamkeit findet.
Auch die Stadt Schwedt/Oder vergibt alle zwei Jahre den mit 800 Euro dotierten Denkmalschutzpreis des Bürgermeisters der Stadt. Er wurde 2009 erstmals ausgeschrieben. Der Denkmalschutzpreis dient der Würdigung beispielhafter denkmalpflegerischer Leistungen in der Stadt Schwedt/Oder und ihrer Ortsteile. Aus diesem Grund wird die Ausstellung um die Schwedter Preisträger von 2009 bis 2017 ergänzt.
Die Ausstellung ist im Rathaus zu sehen:
Montag, Mittwoch, Donnerstag 7–15 Uhr,
Dienstag 7–18 Uhr,
Freitag 07–12 Uhr.