Blumenhagen feiert Geburtstag (Archiv)
2019 begeht Blumenhagen, ein Ort am Fuß der Müllerberge und im Welsetal gelegen, sein 750. Jubiläum. Anlass genug um in einer Ausstellung zurückzublicken auf historische Ereignisse aber besonders auf das gemeinschaftliche Leben im Dorf. Dazu gehören eigene Bräuche und Traditionen, die im Ort bis um 1990 mit der Tabakköst und heute noch mit Kinderfest samt Taubenabwerfen sichtbar sind.
Aber warum wird gefeiert? 1269, vor 750 Jahren, wurde Blumenhagen erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Der Ort als mittelalterliche Neugründung im Herzogtum Pommern existierte da schon einige Zeit. Eine Gründungsurkunde ist nicht überliefert.
Mit der Ansiedlung französisch-reformierter Kolonisten im Ort wurden die Blumenhagener mit dem Anbau von Tabak vertraut und konnten ihn bald gewinnbringend nutzen. Um 1900 lebten 50 Familien im Ort. Es entstanden neue Stallanlagen, Tabakscheunen und stattliche Wohngebäude. Die Straßenanbindung an andere Orte verbesserte sich. Die Mitgliedschaft im Tabakanbauverein bescherte gewinnbringende Erlöse. Die Weltkriege brachten Zäsuren: Im Ersten Weltkrieg fielen 15 Blumenhagener Männern, im Zweite Weltkrieg wurde das Dorf zerstört. Mit der Bodenreform wurde auch Blumenhagener Land enteignet und zersplittert. Nach der Vergenossenschaftlichung des Landbesitzes, später der Viehbestände, folgte die fast industriealisierte Landwirtschaft in Kooperativen.
Heute hat Blumenhagen 210 Einwohner (per 31. 08. 2018) und ein gepflegtes Aussehen. Die Infrastruktur ist bedeutend verbessert worden, ein Kinderspielplatz lädt zum Spielen ein, private Firmen haben sich angesiedelt. Aus der Stadt hat der Ort Zuzug erhalten.
Die Gemeindepartnerschaft zum niedersächsischen Blumenhagen brachte neben freundschaftlichen Begegnungen neue Impulse und ein besseres Verständnis von Ost und West. Motocross und Automodellsport in den Schafsbergen ziehen Besucher von außerhalb an. Das Dorf- und Kinderfest, weitere Feste im Jahreskreis und die regelmäßigen Nachmittage mit den Senioren bereichern das Dorfleben nachhaltig.
Die Ausstellung ist vom 5. Februar bis 28. Februar 2019 zu sehen.
Öffnungszeiten: Montag 9–12 Uhr, Dienstag 9–18 Uhr, Donnerstag 9–15 Uhr, Freitag 9–12 Uhr.