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Jungstöre im unteren Odertal ausgesetzt (Archiv)

Foto: 2 junge Störe im Kescher
Besatz von etwa 2 Monate alten Jungfischen im unteren Odertal. Foto: Dr. Jörn Geßner

Am 21. November 2019 werden die letzten und größten Jungstöre aus der diesjährigen Aufzucht im Nationalpark in die Freiheit des Oderstroms entlassen. Die Fische wurden von Nationalparkfischer Lutz Zimmermann in Friedrichsthal in einem speziellen Aufzuchtcontainer mit viel Engagement großgezogen. Der im Jahr 2007 begonnene Besatz der Oder mit Jungfischen der in Europa einst heimischen und im letzten Jahrhundert ausgestorbenen Ostseestöre (Acipenser oxyrinchus) wird nun schon im zwölften Jahr in Folge fortgesetzt. Damit steigen die Erfolgschancen des langjährigen Projekts zur Wiederansiedlung des ausgestorbenen Giganten weiter – immerhin wurden schon über zwei Millionen Jungstöre seit Projektbeginn im Nationalpark ausgesetzt.

Möglich wurde dies durch die enge Zusammenarbeit zahlreicher Projektpartner. So wurden an der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern in Born die Störe vermehrt und erbrütet. Koordiniert und betreut wurden die Arbeiten von der Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V., dem Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin und der Nationalparkverwaltung Unteres Odertal. Die aufwendige Setzlingsaufzucht in den drei dezentralen Anlagen im Oder-Einzugsgebiet wurde vom Land Brandenburg, dem NABU, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Europäischen Union und dem Bundesamt für Naturschutz sowie durch die HIT Umweltstiftung gefördert.

Nach 12 bis 15 Jahren rechnen die Experten mit den ersten Rückkehrern der ausgesetzten Störe. Das heißt, dass die ersten Exemplare schon bald in der Oder auf Partnersuche gehen und die potenziellen Laichplätze im Fluss aufsuchen könnten. Eine Vermehrung in den Nebenflüssen ist dann möglich. Voraussetzungen dafür sind, dass Angler und Fischer gefangene Störe wieder freisetzen und dass der chemische und ökologische Zustand der Oder erhalten und weiter verbessert wird und nicht durch Flussausbau und Errichtung von Staustufen die Lebensbedingungen der zweihundert Millionen Jahre alten Fischart zerstört werden.