Musik und Kunst in der Blumberger Mühle (Archiv)
In Vorbereitung auf das Projekt „Naturkonzerthalle“ auf dem Gelände der Blumberger Mühle gab es bereits einen musikalischen Vorgeschmack. Zwei Ensembles der Musik- und Kunstschule Schwedt/Oder hatten sich Anfang Juni zu Filmaufnahmen eingefunden. Bei der Kammermusikgruppe „Vivaldi“ stand, wie sollte es auch anders sein, Vivaldi auf dem Programm und beim Duo Klavier und Violine mit Vi Ngo Dang Phuong (Violine) und Thaovi Seidel (Klavier) lag der Schwerpunkt eher beim Sound der 30er- und 40er-Jahre. Das Streichquintett mit Vi Ngo Phuong (1. Geige), Anna Saritas (2. Geige), Nancy Langer (3. Geige), Ewelina Haftkowska (hatte aus Krankheitsgründen die 4. Geige übernommen) und dem Cellisten Frodo Lück entstand an der Musikschule Schwedt im Oktober 2020 unter der Leitung der Geigenlehrerin Frau Haftkowska. Das Konzert für vier Violinen und Orchester Nr. 10 aus dem Opus 3 „Léstro armonico“ (auf deutsch „Die harmonische Eingebung) von Antonio Vivaldi (1678–1741) ist ein einzigartiges Musikstück der Barockzeit. Vier gleichwertige Geigenstimmen – Geigenkonzerte, die aber gemeinsam spielen, schaffen eine besondere Verbindung zwischen Solo Spiel und Kammermusik. Für dieses Projekt wurde aus der Orchester Partitur die Cello Stimme ausgezogen und leicht modifiziert, sodass daraus ein Konzert für vier Violinen und Violoncello wurde. Das Stück wurde im Jahr 1711 geschrieben und so entstand auch die Idee in der Gruppe, das Werk in „Original-Kostümen“ aus dieser Zeit zu spielen. Dank der freundlichen Unterstützung der Uckermärkischen Bühnen, in Persona des Gewandmeisters A. Westkämper und der Chefmaskenbildnerin Ch. Opitz konnte die Idee professionell (Kostüme, Maske) umgesetzt werden. Für die jungen Musiker ein völlig neue Erfahrung in so engen Kostümen zu musizieren und den Sonnenstrahlen mit Perücke über eine längere Zeit stand zu halten. Die Musikbeiträge können Sie unter diesem Beitrag sehen und hören.
Am 19. Juni war die Musik- und Kunstschule J.A.P. Schulz mit künstlerischem und musikalischem Programm im Rahmen des Umweltkonzertes für mehr Nachhaltigkeit in der Blumberger Mühle Angermünde zu Gast. In der Naturkonzerthalle konnten verschiedene Kunst-Workshops, wie Skulpturenbau aus Holz und Ton, Papierschöpfen aus Wiesenpflanzen oder Druckarbeiten zum Thema Wiese, besucht werden. Musikalisch begleitete das Event unter anderem das Folkloreensemble „VorBand“. In der Zusammenarbeit der Blumberger Mühle mit der Musik- und Kunstschule J.A.P. Schwedt entstand eine Symbiose aus Naturschutz, Musik und visueller Kunst. Damit wurde eine besondere Kooperation zum Leben erweckt. Mit der Naturkonzerthalle sollte die Bedeutung der Natur auf eine emotionale Weise transportiert werden.
Norbert Löhn
Presse/ÖA