„Platz da! Hier bin ich!“ – Die Kunst am Sitzobjekt (Archiv)
Im Aufenthaltsraum und auf den Fluren der Musik- und Kunstschule war glücklicherweise genug Platz für alle Besucher, die zur Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Platz da! Hier bin ich!“ gekommen waren. Platz genommen hatten auch die jungen Macher der Ausstellung, Schüler der Klassenstufe 5 der Evangelischen Salveytal Grundschule Tantow, die ihre Arbeitsergebnisse der vergangenen Schuljahre präsentieren.
Unter Anleitung von Wenke Paul und Isabella Pikula entstanden die Kunstwerke im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ unter dem Titel „Platz da! Hier bin ich!“ bzw. im Rahmen des Programms „Musische Bildung für alle – Klasse! Kunst im Land Brandenburg“. Sitzen, Stehen, Laufen und Liegen sind mögliche Positionen des Menschen und spiegeln, ikonographisch gesehen, sein Verhältnis zu seiner Umgebung wider. Das Sitzen auf Stühlen ist eine in zivilen Kulturen verbreitete Form des Sitzens. Der Stuhl hat in der Kultur- und Designgeschichte eine interessante Entwicklung vollzogen und man meint,so einen einfachen Gegenstand, wie den Stuhl, nicht neu erfinden zu können. Und genau dies wollten aber die beiden Pädagogen in dem Projekt mit den Kindern versuchen.„Wir wollten einen Stuhl für eine bestimmte Person erschaffen, der nur zu diesem Menschen passt. Durch die Fragestellung, „Welcher Stuhl passt zu mir?“ Es geht in dem Projekt nicht nur darum, eine Sitzgelegenheit zu bauen, sondern die Schüler werden dazu angeregt, über sich selbst, ihre Bedürfnisse und ihr Umfeld zu reflektieren. Vom Modell bis hin zum fertigen Sitzmöbel haben sie alles selbst mit ihren eigenen Händen gebaut.“, so berichtet die Pädagogin Wenke Paul. Als Flechtgestalterin beeindruckt sie die Natur immer wieder aufs Neue und diese Begeisterunghat sie offensichtlich auch auf die Kinder übertragen. Zumindest lassen dietollen Ergebnisse der Kinder diese Interpretation zu.
Norbert Löhn