Herzlich willkommen im Stadtarchiv Schwedt/Oder!
Wir sind nur ein kleines Stadtarchiv haben aber wie die großen Archive ein Zwischen- und ein Endarchiv, einen Leseraum und einen Bestand an regionaler Fachliteratur. Wie in jedem Archiv wird aus Schriftgut Archivgut.
Wir bezeichnen uns gern als „Gedächtnis“ der Stadt. In den klimatisierten Räumen wird amtliches Schriftgut bis zum Ablauf der Aufbewahrungsfristen aufbewahrt. Dann geht unsere Arbeit los: Das Schriftgut wird nach Grundsätzen bewertet. Ziel ist es demokratisches Verwaltungshandeln und Rechtsstaatlichkeit dem Benutzer aufzuzeigen.
Es ist nicht immer ganz so einfach die Überlieferungslücken zu schließen. Das schaffen wir nur durch die Übernahme von nichtamtlichem Schriftgut, Nachlässen und anderem Schriftgut, wie Fotos, Karten, Bildern und auch Zeitungen.
Übrigens haben die Griechen und Römer damit begonnen, Schriften wie das Senatsarchiv in Rom aufzubewahren. Im Mittelalter und in der Neuzeit waren diese Schätze nur privilegierten Schichten zugänglich. Erst im Zuge der Französischen Revolution und dem Beschluss, Archive für die Allgemeinheit zugänglich zu machen, wurden alle Interessenten zu Adressaten. Das Lesen-Können natürlich vorausgesetzt. In der DDR wurde Schriftgut übrigens zentral aufbewahrt so auch das Schriftgut der Wirtschaft. Viele Dokumente des Erdölverarbeitungswerkes, später PCK Schwedt findet man heute im brandenburgischen Landeshauptarchiv. Für uns heute nicht mehr vorstellbar war auch begrenzte Zugang in DDR-Archive. Geheime Verschlusssachen eben! In der heutigen Bundesrepublik war und ist Archivgut für jedermann zugänglich. Wirtschaftsverbände und Firmen haben ihr eigenes Firmenarchiv.
Ein Rundgang durch die Magazine ist nur am Tag des offenen Archivs möglich. An diesem Tag kann man drei Magazinräume besichtigen und stichprobenartig in Archivalien blättern. Dann wird auch deutlich was ein Zwischen- bzw. Verwaltungsarchiv und was ein Endarchiv ist.
Die Masse an Archivgut stammt aus der Zeit nach 1945. Viele Akten sind 1945 durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen. Mit den Eingemeindungen und der Übernahme von Archivgut der Uckermärkischen Bühnen Schwedt stößt das Stadtarchiv an seine Platzkapazitäten. Ein echter Schatz sind die Personenstandsunterlagen, die historischen Zeitungen und die Archivbibliothek.
Und warum gibt es einen Lesesaal? Wird ein Benutzer fündig im Bestand des Stadtarchivs, dann wird ihm hier das bestellte Archivgut vorgelegt. Ganz in Ruhe kann man nun forschen. Notizen dürfen nur mit dem Bleistift gemacht werden. Essen und Trinken ist während der Benutzung nicht erlaubt. Natürlich kann man seinen Laptop mitbringen!
Archive verwahren zwar historisches Schriftgut auf, sind aber ansonsten ganz modern. Wer Kopien aus einer Akte benötigt, kann sich diese selbst abfotografieren oder Kopien bestellen. Der Aufwand kostet! Das regelt alles die Gebührenordnung der Stadt Schwedt/Oder.
Die Zeitungen und Bilder sind teilweise schon digitalisiert. Manche befinden sich auf Rollfilmen. Hier hilft bei der Einsichtnahme ein Filmlesegerät. Ganz wichtig: Das Archivgut hat Präsenzpflicht und kann nur hier angesehen und gelesen werden. Eine Ausleihe ist nicht möglich.
Im Schwedter Archiv arbeiten drei Kolleg*innen. Sie betreuen das Schriftgut und erschließen es mit Hilfe einer Archivsoftware. Wichtig ist dabei immer, dass der Personen- und Datenschutz beachtet werden. Oft stellen Benutzer*innen schriftliche Anfragen, die dann auch schriftlich beantwortet werden. Spannend sind immer wieder die genealogischen Forscher. Oder auch öffentliche Anfragen von Medien oder Institutionen, die für Artikel oder Publikationen benötigt werden. Intensiv unterstützt das Stadtarchiv heimatkundliche Forschungen und Facharbeiten von Schüler*innen und Student*innen. Die Mitarbeit an städtischen Projekten wie dem europäischen Forschungsprojekt „Zwischenkriegszeiten“ mit der Partnerstadt Leverkusen erweitern das Aufgabenportfolio.
Das Stadtarchiv gehört zur Stadtverwaltung Schwedt/Oder. Es ist ein Dienstleister für die eigene Verwaltung, die hier das eigene Schriftgut im Zwischenarchiv lagert und es bei Bedarf einsieht.
Ganz eng arbeitet das städtische Archiv (Kommunalarchiv) mit den Schwedter Museen zusammen. Gemeinsam werden die Finanzierung und Aufgabenerweiterung abgestimmt, Ausstellungen und Vorträge unterstützt. Außerdem kooperiert das Stadtarchiv mit anderen Archiven in Brandenburg, um die Digitalisierung voranzutreiben und sich auszutauschen. Weiterbildung und fachliche Ausrichtung der Mitarbeiter im Archiv sind ebenfalls wichtig.
Auf Wiedersehen! Bis zum nächsten Mal im Stadtarchiv Schwedt!