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Der lange Schatten von Tschernobyl (Archiv)

Foto: 3 kahlköpfige Mädchen in Schwarz-Weiß
Meine Tochter war sechs Jahre alt. Wenn ich sie zu Bett brachte, flüsterte sie mir ins Ohr: „Papa, ich möchte leben, ich bin doch noch so klein.“ Und ich hatte gedacht, dass sie noch nichts begreift … Können Sie sich sieben kahlköpfige kleine Mädchen auf einmal vorstellen? Sie lagen in einem Zimmer … ich möchte Zeugnis ablegen – meine Tochter ist an Tschernobyl gestorben. Und von uns will man, dass wir das vergessen. (Nikolai Fomitsch Kalugin)

… wird uns und unsere Nachkommen begleiten – und zwar für viele kommende Generationen.

Diese Worte des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan aus dem Jahr 2000 finden wir leider immer wieder in den noch verstrahlten weißrussischen Regionen um Gomel, Mogilev oder Brest bestätigt. Die Gefahr, die vom explodierten Reaktor ausgeht, ist noch lange nicht gebannt. Selbst jetzt nicht, seit er mit einem zweiten Sarkophag versehen wurde. Unter den Folgen leiden vor allem und immer noch etwa 400 000 Kinder in Weißrussland. Sie mahnen uns, etwas zu tun – für sie, aber auch für erneuerbare Energien!

Seit 1996 hilft SODI (Solidaritätsdienst International e. V.) vor Ort den Kindern mit Pektinkuren, Kuraufenthalten und finanziert eine mobile Messstation zum Messen der Strahlenbelastung der Kinder sowie von Lebensmitteln. Neben dem Dorf Sokolowka engagieren sich die SODI-Gruppen entlang der Oder auch im Dorf Otwerschitschi, das nur vier Kilometer von der verstrahlten Zone entfernt ist.

Tschernobylwoche 2018

Vom 22. bis 28. April findet die Tschernobylwoche statt. Unter dem Motto „10 Jahre Erinnerung für die Zukunft – vom GAU zur Energiewende“ erinnern und mahnen die SODI-Ortsgruppen mit verschiedenen Aktionen an die Katastrophe in Tschernobyl und treten für eine friedliche Welt ein. Das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium beteiligt sich. Mehr

Foto: Nastja mit Prothese
Nastja mit Prothese
Auch in der Uckermark gibt es viele Menschen, die durch ihre Spenden die Hilfe vor Ort garantieren. Doch ein Leben ist durch dieses Engagement besonders verändert worden. Seit 2005 begleiten viele Unterstützer Nastja Moltschanowa auf ihrem Lebensweg. Als kleines bescheidenes Mädchen mit langen Zöpfen kam sie als Tschernobylopfer voller Erwartungen erstmals nach Schwedt. Geboren mit Missbildungen der Hüfte und des rechten Beines erhoffte sie sich und ihre Familie die Versorgung mit einer beweglichen Prothese. Jetzt ist sie eine selbstbewusste junge Frau, die das Abitur mit Auszeichnung bestanden und im September 2017 mit dem Informatikstudium an der Technischen Universität in Minsk begonnen hat. Letztmalig wird sie im Sommer 2018 eine komplett neue Prothese erhalten, die sie durch das Studium geleiten soll.

Benefizkonzert am 26. April

Mit dem Benefizkonzert am Donnerstag, dem 26. April 2018, im Kleinen Saal der Uckermärkischen Bühnen soll allen Spendern gedankt werden. Das Konzert wird gestaltet von Solisten und Ensembles der Musik- und Kunstschule „J. A. P. Schulz“, Schülern des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums und Schauspielern der Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Mit dabei sind u. a. das Percussion-Ensemble, das Flötentrio, Klavier- und Gesangsduos und junge Tänzer.

Als Zeitzeugen und Gäste werden der stellvertretende Leiter des Unabhängigen Instituts „BELRAD“ aus Minsk, Iwan Krasnopjorow, vom Reisebüro „Sputnik“ Witebsk als Koordinator, Direktor Sergej Galuso und Nastja Moltschanowa aus Witebsk erwartet.

Der Abend soll mit einer Kerzenaktion zum Gedenken an die Opfer von Tschernobyl und Fukushima beendet werden. Wir bitten Kerzen selbst mitzubringen.