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Daniel Auguste Chodowiecki

fünfzig Jahre Prediger der französisch-reformierten Gemeinde

geboren 26.09.1758 in Berlin
gestorben 03.02.1838 in Schwedt

Daniel Auguste Chodowiecki war der älteste von drei Geschwistern und der Neffe des berühmten Malers und Kupferstechers Daniel Chodowiecki, nach dem er auch seinen Vornamen erhalten hatte. Er besuchte als Schüler das Berliner Theologische Seminar. 1783 wurde Daniel Auguste Chodowiecki als Pfarrer der französisch-reformierten Gemeinde in Schwedt berufen, wo er fünfzig Jahre für seine Gemeinde wirken konnte. Trotz eines geringen Gehaltes fühlte er sich in Schwedt wohl. Sein Charisma und seine Fürsorge für die Gemeindemitglieder waren über seinen Wirkungskreis hinaus bekannt. Er erwarb sich damit die Achtung der Schwedter Bürger.

1812 half er als Dolmetscher bei dem so genannten „Billetbüreau“, das die Verhandlungen mit der französischen Besatzung führte, und konnte mit seinem perfekten Französisch die Soldaten etwas milder stimmen.

Da Chodowiecki keine eigenen Kinder hatte und seine Frau früh gestorben war, unterstützte er die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde beim Lernen und beim Studium. Zirka ein Drittel seines Einkommens verwendete er für Bedürftige, wodurch er in Anbetracht seines geringen Verdienstes teilweise selbst in Schwierigkeiten geriet. Zum Protest der Eltern führte jedoch seine Vorgehensweise, den Katechismus in französischer Sprache auswendig lernen zu lassen. In den hugenottischen Familien wurde im Zuge der Assimilierung immer häufiger nur noch Deutsch gesprochen.

Als König Wilhelm III. 1833 mit Zar Nikolaus in Schwedt war und Chodowiecki in Anbetracht seines guten Rufes etwas für sich selbst erbitten sollte, erbat er sich eine Orgel für die Kirche. Die Erfüllung dieses, seines sehnlichsten Wunsches sollte er jedoch nicht mehr erleben. Die Kirche erhielt 1846 ihre Orgel, Chodowiecki starb 1838 im Alter von 79 Jahren. Bis an sein Lebensende stand er auf der Kanzel. Die Kirchenbücher führte er noch bis zum Jahr 1827 auf französisch, in seiner fast unleserlichen Handschrift. Tief betrauert von der französischen Kolonie wurde er auf dem französischen Kirchhof vor dem Vierradener Tor beigesetzt. Seine Gemeinde stiftete dem beliebten Pastor in dankbarer Erinnerung ein Denkmal in Form eines Obelisken.