Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation

Sprachauswahl

Suche Hilfe
zum Stichwortverzeichnis

Standardnavigation

Hauptnavigation

Ernst Emil Oppenheimer

Ernst Emil Oppenheimer
Ernst Emil Oppenheimer

Rektor, Studienrat, Professor

geboren 1865
gestorben 14.07.1942 in Schwedt

Ernst Oppenheimer kam 1903 nach Schwedt. Er arbeitete als Lehrer und Rektor am hiesigen Gymnasium.

Die Oppenheimers waren jüdischen Glaubens, nahmen aber später den protestantischen Glauben an. Ernst Oppenheimer wuchs ohne Liebe nach dem Tod seiner Mutter bei seinem Vater auf, der seinen jüdischen Glauben selbst kaum pflegte und nicht an seinen Sohn weitergab. Ohne religiöse Heimat fühlte sich der sensible junge Mann haltlos, so dass er nach religiöser Orientierung suchte. 1897 ließ er sich taufen. Ernst Oppenheimer setzte sich jedoch sein Leben lang kritisch prüfend mit dem Glauben auseinander. Nach langem aktiven Dienst in der evangelischen Kirchengemeinde Schwedt wechselt er schließlich in die altlutherische Gemeinde, der heutigen Martinsgemeinde in Angermünde.

1928 schrieb Ernst Oppenheimer einen autobiografischen Bericht „Lebenserinnerungen eines Judenchristen“. Die Familie Oppenheimer hatte acht Kinder. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden auch sie verfolgt. Die Tochter Marie wurde eines Tages abgeholt und in ein KZ gebracht. Dort kam sie um. Kurz nach der Gefangennahme seiner Tochter starb Ernst Oppenheimer. Er wurde am 18. Juli 1942 in Schwedt beerdigt. Seine Frau, Magdalene Oppenheimer, wurde nach Theresienstadt, deportiert, wo sie wie durch ein Wunder überlebte. Danach wanderte sie nach England aus. Die anderen Nachkommen konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, vermissten ihre Heimat Schwedt jedoch lange.