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Wohnhaus Auguststraße 2

Foto: Auguststraße 2
Der Eingang zum Wohnhaus Auguststraße 2. Foto: Harald Behtke

Auguststraße 2, 16303 Schwedt/Oder

Die Entstehung der Auguststraße ist in die Zeit der Entstehung der Berliner und Vierradener Vorstadt zu datieren. Der Name entstand erst Ende des 18. Jahrhunderts und hängt vermutlich mit dem Augustiner Tor zusammen. Markgraf Friedrich Wilhelm weilte 1715/19 in Italien und brachte von dort die Ideen zu seinen Bauvorhaben mit. Das als Abschluss der Schloßfreiheit gedachte Triumphtor, wie es der Richterstich von 1741 zeigt, ist ein überzeugender Beweis seiner Eindrücke von den römischen Bauten. Wenn dieses als „Augustiner Tor“ geplante Tor auch nur zeitweise als leichter Holzbau existierte und niemals massiv gebaut wurde, so hat sich doch der Name erhalten.

Wie auf einer Insel steht in der Auguststraße das denkmalgeschützte Haus Auguststraße 2, früher Prenzlauer Straße 2 a. Mit der Vollendung der Vierradener Vorstadt entstand Anfang des 19. Jahrhunderts die Prenzlauer Straße, die den Verkehr aus Richtung Stettin nach Prenzlau aufnahm. Mit dem Bau der Chaussee Stettin–Berlin nahm die Bedeutung der Prenzlauer Straße ab. Lindenallee und Schloßfreiheit wurden öffentliche Verkehrsstraßen.

Das Wohnhaus wurde 1901 als Ackerbürgerhaus erbaut. Besitzer war Schlächtermeister Hermann Wienecke.
Das 1990 teilrekonstruierte Haus vermittelt den Eindruck, als sei es von einem wohlhabenden Bauherrn errichtet worden. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit Krüppelwalmdach. Das Haus ist mit einer Putzgliederung versehen, die Fenster des ersten Obergeschosses tragen Dreiecksgiebel, die Ostfront ist mit einem Risalit, der sich vor 1945 in einem Wohnhaus fortsetzte, geschmückt.

Das Grundstück bestand aus dem Wohnhaus mit Hofraum, Stall und Hausgarten. 1910 erfolgte eine Grenzveränderung des Grundstücks.
1938 wohnten in diesem Haus neben dem Eigentümer Hermann Wienecke, der Sortierer Willi Gillwaldt, der Rentner Franz Jäger, der Arbeiter Willi Karsten, der Schmied Willi Kielblock, der Rentner August Kuder, die Witwe Marie Mewies, die Rentnerin Anna Schüler und der Zimmermann Willy Schüler – ein Ausschnitt aus der sozialen Zusammensetzung der Stadtbevölkerung.

Heute ist das Haus ist im Besitz der Stadt Schwedt/Oder. Die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Schwedt/Oder, mehrere Parteien und Vereine haben hier ihre Geschäftsstellen.