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Richard-Paulick-Ausstellung (Archiv)

BAUHAUS, SHANGHAI, STALINALLEE, HA-NEU
DER LEBENSWEG DES ARCHITEKTEN RICHARD PAULICK 1903–1979

AUSSTELLUNG SCHWEDT/ODER · STATION FÜNF

9. September bis 18. Oktober 2022
Uckermärkische Bühnen Schwedt, Foyer, obere Etage
Berliner Straße 46–48, 16303 Schwedt/Oder

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 12—20 Uhr
EINTRITT FREI

 

Plakat: Paulick, Bauhaus, Shanghai, Stalinallee, Ha-Neu

Erst mit der Moderne tritt der immanente Widerspruch von Avantgarde und Tradition zutage. Der Lebensweg des Architekten Richard Paulick folgt der Sinuskurve des 20. Jahrhunderts: zwischen dem Bauhaus auf dem einen Pol hin zum Bauen in nationalen Traditionen an der Stalinallee als entgegengesetztem Pol und zurück zur erneuten Hinwendung zur Moderne im industriellen Bauwesen der DDR. Diese Schwingung hatte eine Periodendauer von etwa 30 Jahren.

Das Bauhaus-Jubiläum 2019 bot uns den Anlass, hier erstmals in Form einer Ausstellung und auf der Grundlage eigener Nachforschungen die Arbeitsbiographie Paulicks zusammenhängend nachzuzeichnen. Im selben Moment, da man das Bauhaus Anfang der 1950er Jahre in der DDR als «formalistisch» und «kosmopolitisch» verdammte, wurde ein Bauhäusler «Leiter des Aufbaustabs der Stalinallee»! Dabei hatte sich Paulick anfangs gegen die historistische Wende im Bauwesen der DDR gewehrt. Ist sein Anteil beim Bau des ersten Bauabschnitts der Karl-Marx-Allee mittlerweile anerkannt, sind dagegen seine Leistungen beim Wiederaufbau des Lindenforums und seine Entwürfe für das Berliner Zentrum erst noch umfassend zu würdigen. Als dann ab Mitte der 1950er Jahre die Industrialisierung des Bauwesens und die Rückkehr zur Moderne auf der Tagesordnung stand, war Paulick der geeignete Mann, den Aufbau ganzer neuer Städte zu leiten. Hoyerswerda, Schwedt, Halle-Neustadt markieren die Stationen.

Paulick ging es stets darum, ebenso funktionale wie plastisch-markante Bauwerke und differenzierte Räume zu gestalten. Einer der bedeutendsten Architekten der DDR ist noch zu entdecken.

In Schwedt lässt sich vor allem zeigen, wie Paulick den Vorentwurf von Selman Selmanagič weiterentwickelte und akzentuierte.

Mit der aktuellen Debatte um das PCK ist Schwedt herausgefordert, sich neu der Zukunft zu stellen. Dafür sollte die Stadt ihre Planungs- und Baugeschichte besonders gut kennen. Nur wer die Geschichte kennt, kann sich der Zukunft zuwenden und dabei den eigenen Charakter bewahren.

Dr. Thomas Flierl, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung

Sponsoren:
Hermann-Henselmann-Stiftung
Stadt Schwedt/Oder
Uckermärkische Bühnen Schwedt (ubs)
Stadtmsueum Schwedt/Oder
und für das Begleitprogramm
Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg

Ausstellungsteam: Andreas Butter, Dieter Feseke, Thomas Flierl, Ulrich Hartung, Eduard Kögel, Uwe Mann, Natascha Paulick, Oliver Sukrow, Wolfgang Thöner

BEGLEITPROGRAMM
ERÖFFNUNG / VORTRÄGE / LESUNG / ABSCHLUSSDISKUSSION

8. September, 14 Uhr

ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG
GRUSSWORTE:
ANNEKATHRIN HOPPE · BÜRGERMEISTERIN DER STADT SCHWEDT/ODER
KATRIN LOMPSCHER · VORSTAND DER HHS
DR. ANDREAS BUTTER · IRS ERKNER · HHS-BEIRAT

21. September 2022, 15 Uhr

VORTRAG UND DISKUSSION
BAUTEN UND RÄUME DES NEUEN SCHWEDT 1960–1990 / DR. ULRICH HARTUNG ARCHITEKTURHISTORIKER · MODERATION: CATHLEEN BÜRGELT

Schwedt gilt weithin zu Unrecht als die unerfreulichste Neustadt der DDR. Doch setzten gerade hier die Planer um Richard Paulick die Moderne im Städtebau durch. Es entstanden, trotz unklarer Planungsgrößen und unter den Bedingungen eines verschärften Ökonomismus, klar gegliederte Zentrumsbereiche mit den Großbauten, kleinteilige Wohnbereiche mit zahlreichen Funktionskombinationen und großzügige Freizeitanlagen im Landschaftsraum. Darin wurden die erhaltenen Räume des alten Schwedt einbezogen. So lässt das in 30 Jahren Gebaute historische Vorstellungen von Alltag und Fest aus der Zeit des Sozialismus erkennen.

11. Oktober 2022, 19:30 Uhr

LESUNG KINDER VON HOY: FREIHEIT, GLÜCK UND TERROR
GRIT LEMKE LIEST IM RAHMEN DER RICHARD-PAULICK-AUSSTELLUNG AUS IHREM BESTSELLER · MODERATION: CATHLEEN BÜRGELT

Grit Lemke verschränkt in ihrem Roman virtuos die Stimmen der «Kinder von Hoy» zur Biografie einer ganzen Generation. Sie selbst war mit ihren Eltern in die DDR-Musterstadt Hoyerswerda gekommen: aus dem Heideboden gestampft, aus Bauelementen zusammenmontiert. Morgens rollen die Eltern in Schichtbussen davon, die Kinder wachsen in einem großen Kollektiv auf. Lemke wird Teil der Kultur- und Kunstszene um Gerhard Gundermann. Eine Art proletarische Bohème entwickelt sich: nachts im Kellerclub, morgens im Schichtbus. Doch der «Wende» folgen Massenentlassungen. Ein latent vorhandener Rassismus gegen in der Stadt lebende Vertragsarbeiter sowie eine erstarkende Rechte führen zu Ausschreitungen. Die Kulturszene bleibt tatenlos, doch auch für sie wird danach nichts mehr sein, wie es war ... Grit Lemke arbeitet als Dokumentarfilmregisseurin und Autorin. Ihr Film «Gundermann Revier» wurde 2020 für den Grimmepreis nominiert.

18. Oktober 2022, 19:30 Uhr

BAUHAUS SHANGHAI STALINALLEE HA-NEU
ABSCHLUSS-DISKUSSION AUSBLICKE MIT BÜRGERMEISTERIN ANNEKATHRIN HOPPE · MODERATION: DR. THOMAS FLIERL (HHS)

«Schwedt ist PCK und PCK ist Schwedt/Oder», mit diesem Slogan kämpft Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) für ihre Stadt. Wenn auch derzeit die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die westlichen Sanktionen gefährdeten Arbeitsplätze des PCK im Mittelpunkt des Interesses stehen, kann die Krise auch Chance für die Stadt sein: Kann das PCK nach dem Anschluss an neue Ölleitungen seine Bedeutung für Ostdeutschland wiedererlangen? Wie kann die Wirtschaft Schwedts darüber hinaus Anteil am Strukturwandel im nachfossilen Zeitalter nehmen? — Hat die Stadt dafür nicht viel zu bieten, was fehlt ihr? Wie gehen Geschichte und Zukunft zusammen? Welches städtische Leitbild braucht Schwedt als industrieller Leuchtturm in der Uckermark?

LETZTER AUSSTELLUNGSTAG · 18.10.2022

Die Ausstellung soll anschließend noch in Hoyerswerda und in München gezeigt werden. In HOYERSWERDA, der Stadt, die Paulick vor Schwedt/Oder geplant hatte; in MÜNCHEN, weil sich der Nachlass von Richard Paulick im Architekturmuseum an der TU München in der Pinakothek der Moderne befindet.

Downloads

Ausstellungs- und Veranstaltungsflyer (PDF)

Kontakt

de
Stadtmuseum Schwedt/Oder
Jüdenstraße 17
16303 Schwedt/Oder
Telefon
03332 23460
Fax
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Diese Website ist ein Portal der Stadt Schwedt/Oder.
www.schwedt.eu