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Die Schwedter Markgrafen

Das „Goldene Zeitalter“ von Schwedt ist die fast einhundertjährige Markgrafenzeit im Zeitalter des Barock. Am 28. Juni 1664 verpfändete Kurfürst Friedrich Wilhelm die Ämter Schwedt und Vierraden an den Grafen Gustav Adolf von Varrensbach. Nach sechs Pachtjahren konnte die Kurfürstliche Kammer das Geld jedoch nicht zurückzahlen. Kurfürstin Dorothea (1636-1689), die zweite Frau des Großen Kurfürsten, erkannte darin eine Chance, ihren Söhnen eine langfristige finanzielle Versorgung zu sichern. Sie erklärte sich einverstanden, die erforderliche Summe von 26.500 Reichstalern aus ihrer Barschaft, unter der Bedingung, dass sie Schwedt-Vierraden in erblichen Besitz für sich und ihren Sohn Philipp Wilhelm (1669-1711) nehmen durfte, bereitzustellen.

Schloss von vorn
Eberhard Hückstädt, beendet und signiert M. Grape: Das Schwedter Schloss von der Stadtseite, 1984, Öl auf Leinwand, 147 x 256 cm, Stadtmuseum Schwedt/Oder.

Am 6. August 1689 starb die Kurfürstin. Sie hinterließ ihrem ältesten Sohn Philipp Wilhelm eine ausbaufähige Residenz. Er entwickelte zielstrebig sowohl die innere Struktur als auch den äußeren Glanz der Herrschaft und nutzte alle Möglichkeiten, seinen Besitz zu erweitern. Er plante eine Erweiterung des Schlosses in Form einer barocken Dreiflügelanlage und lieferte selbst dazu die ersten architektonischen Entwürfe. Aus seiner Ehe mit Johanna Charlotte von Anhalt-Dessau (1682–1750) stammen die Söhne Friedrich Wilhelm (1700–1771) und Friedrich Heinrich (1709–1788).

Nach dem Tod des Vaters 1711 erbte Friedrich Wilhelm die Herrschaft. Der junge Markgraf beauftragte den versierten Architekten Martin H. Böhme (1676–1725) mit dem Weiterbau des Schlosses zur stattlichen barocken Dreiflügelanlage. 1735 übernahm Baumeister Johann F. Grael (1707–1740) die Bauleitung des zukünftigen Reit- und Exerzierhauses für die aus Pommern nach Schwedt verlegten markgräflichen Kürassiere, der Leibkompanie des Markgrafen. Er ließ durch zahlreiche Ankäufe von Ländereien die Markgrafschaft anwachsen. Mit tausenden Kastanienbäumen prägte er entlang der Straßen die Gestaltung seiner Herrschaft.

Der letzte Markgraf Friedrich Heinrich machte sich als Förderer von Kunst und Wissenschaft einen Namen. Er übernahm 1771 die Herrschaft, da sein Bruder keine männlichen Nachkommen hatte. Markgraf Friedrich Heinrich strebte ein aufklärerisches Kulturkonzept an. Dabei spielten das Theater und die Literatur, die Hofkapelle und das Musikleben eine wichtige Rolle. Auch er hatte nur weibliche Nachfahren. Damit erlosch die männliche Linie und die Herrschaft Schwedt-Wildenbruch fiel 1788 an das preußische Königshaus zurück.

Ein kurzes Intermezzo blieb Prinz Friedrich Ludwig Karl von Preußen (1773–1796). Er übernahm 1795 als Generalmajor das 1. Brandenburgische Dragonerregiment Nr. 2 und residierte mit seinem Hofstaat im Schwedter Schloss. Von ihm erhielt der berühmte Architekt Friedrich Gilly (1772–1800) den Auftrag, 14 Räume des Schlosses neu zu gestalten.

Danach wurde das Schloss nur noch selten und dann vor allem für repräsentative Empfänge genutzt. Unter Kaiser Wilhelm II. wurde eine Jagdtrophäensammlung in Teilen des Schlosses der Öffentlichkeit präsentiert und ab 1930 eröffnete das stadtgeschichtliche Museum in der ehemaligen Barockresidenz seine Pforten.

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