Urgeschichte bis Frühe Neuzeit
Hier sind die Ursprünge der Schwedter Geschichte zu entdecken. Älteste Bodenfunde, zum Beispiel eine Axt aus Hirschgeweih, weisen zurück bis in die Steinzeit. Die moderne Inszenierung einer Bestattung aus der Jungsteinzeit, der so genannte „Schwedter Hocker" dominiert den Raum und steht für die frühe Besiedelung des heutigen Stadtgebietes. Am Beispiel dieses Knochenfundes wird der Weg gezeigt vom Ausgrabungsort bis hin zu den Ergebnissen moderner anthropologischer Untersuchungen des Knochenskeletts.
Gefäßkeramik aus verschiedenen Epochen, kostbarer Bernstein- und Bronzeschmuck, Waffen aus der Bronze- und Eisenzeit sowie der Nachbau eines Webstuhls lassen die Entwicklung des Handwerks im Schwedter Raum in seiner frühen Ausprägung erkennen. Einer der bedeutungsvollsten Funde im zweiten Teil der Darstellung gehört mit zu den kleinsten: ein Taschengott aus der Slawenzeit. Als Folge der Völkerwanderungen waren die Slawen auch hier sesshaft geworden. Sie errichteten im Sumpfgebiet nahe der heutigen Stadt eine dreiteilige Slawenburg, die auf einem Modell zu sehen und durch wertvolle Fundstücke belegt ist.
Christianisierung und Vordringen der Askanier veränderten die Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur nachhaltig. Eine Urkunde aus dem Jahr 1265 ist der älteste schriftliche Beleg von der Existenz der Stadt „Schwedt". Auseinandersetzungen zwischen den Pommern und Brandenburgern entschieden in der Zeit des Mittelalters über das Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung der kleinen Stadt.
Eine erste Blütezeit ist unter den Grafen von Hohenstein nachzuweisen. Der Aufschwung von Handwerk und Handel spiegelt sich in den ausgestellten Funden wieder, die zumeist dem häuslichen Leben angehören.
Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges erlebten die Einwohner als Jahre der größten Bedrängnis und Not. Zum Schutz des eroberten Gebietes errichtete der Schwedenkönig Gustav Adolf ein befestigtes Feldlager und eine Schanze vor Schwedt. 1639 lebten nur noch vier Bürger in der Stadt. Hohe Kontributionen verhinderten in den Folgejahren die Wiederbesiedelung im größeren Umfang.