Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

 

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„Wirtschaftsmacht von nebenan“ muss digital aufrüsten

Wirtschaftsminister heute beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer Cottbus

Cottbus, 7. Januar 2020. „Ein starkes Handwerk ist wichtig für Brandenburg. Die ,Wirtschaftsmacht von nebenan‘ steht für meisterliche Qualität, leistet einen erheblichen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung und übernimmt als Arbeitgeber und Ausbilder Verantwortung für die Region und ihre Menschen. Wir als Landesregierung werden weiterhin unseren Teil dazu beitragen, dass das Handwerk wettbewerbsfähig bleibt.“ Das sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer Cottbus. „Die Auftragsbücher unserer Handwerksfirmen sind voll, aber gleichzeitig sind die Betriebe von den anstehenden Herausforderungen besonders betroffen, ob das nun die Digitalisierung ist oder der Fachkräftemangel“, sagte Steinbach.

„Noch vor einigen Jahren sind die Bewerberinnen und Bewerber den Betrieben hinterhergerannt. Heute sind es die Betriebe, die bei den jungen Leuten Schlange stehen. Viele Unternehmen sind inzwischen sehr kreativ, wenn es darum geht, junge Leute zu finden und zu halten. Das ist auch der einzig richtige Weg“, so Steinbach.

Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit sei zudem, dass sich das Handwerk der Digitalisierung stelle. „Im Zeitalter von 3-D-Druckern, Foto-Drohnen und Laser-Messgeräten müssen nicht nur Industriebetriebe, sondern auch Handwerker digital aufrüsten“, erklärte der Minister. Ihm sei bewusst, dass es gerade kleinen Betrieben schwer falle, Innovationen in Angriff zu nehmen. Deshalb unterstütze das Wirtschaftsministerium das Handwerk mit speziellen Förderangeboten.

Als Beispiele nannte Steinbach den „Brandenburgischen Innovationsgutschein“ sowie das vom Wirtschaftsministerium initiierte Zentrum für Digitalisierung in Handwerk und Mittelstand in Werder. Das vor einem Jahr eröffnete „Digitalwerk“ unterstützt kostenfrei kleine und mittlere Unternehmen in Brandenburg bei der Digitalisierung. An praxisorientierten Erlebnisstationen, in Workshops und Veranstaltungen werden digitale Technologien erlebbar. „Insbesondere märkische Handwerksbetriebe haben hier eine Anlaufstelle, um die Möglichkeiten der Digitalisierung besser nutzen und individuelle Digitalisierungsschritte planen zu können“, hob der Minister hervor.

Im vergangenen Jahr haben sich bereits mehr als 3000 Interessierte zu innovativen digitalen Lösungen informiert. Neben Halb- und Ganztagsformaten bietet das Digitalwerk auch sehr kurze „Digital to go“-Formate an, in denen beispielsweise E-Rechnung, 3D-Druck, Virtual Reality oder digitale Baudokumentation in nur 15 Minuten erklärt werden Um Themen und Formate bestmöglich auf die Bedürfnisse der Unternehmen abzustimmen, wird sehr eng mit den Kammern zusammengearbeitet. Hierzu hat das Digitalwerk Kooperationen mit den märkischen Handwerkskammern geschlossen. Aufgebaut wurde das Zentrum vom Institut für Innovations- und Informationsmanagement, einem An-Institut der Technischen Hochschule Brandenburg (THB). Umgesetzt wird die Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern, Verbänden und der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg (WFBB).

Um den Handwerksnachwuchs bestmöglich zu begleiten, habe das Wirtschaftsministerium 2015 die Meistergründungsprämie wieder eingeführt und im vergangenen Jahr die Zugangsvoraussetzungen noch einmal verbessert. Mit diesem Instrument fördert das Ministerium Gründungen ebenso wie Unternehmensnachfolgen. Darüber hinaus erhalten Meisterinnen und Meister neben der einmaligen Basisförderung von bis zu 8.700 Euro zusätzlich bis zu 3.300 Euro, wenn sie mindestens einen neuen Arbeits- oder Ausbildungsplatz schaffen. Zudem würdigt das Wirtschaftsministerium das Engagement von Jungmeisterinnen und Jungmeistern mit dem Meisterbonus. 2018 auf Vorschlag der brandenburgischen Handwerkskammern eingeführt, können Absolventinnen und Absolventen nach erfolgreich abgeschlossener Meisterprüfung diesen Anerkennungsbonus von 1.500 Euro erhalten.

Mit der weiter voranschreitenden Digitalisierung werde sich das Handwerk verändern, erklärte Steinbach abschließend. „Aber was die Technik niemals ersetzen wird, sind die Leidenschaft der Handwerkerschaft für ihr Fach und ihre Fähigkeit, jedem Produkt den ,letzten Schliff‘ zu verleihen“, unterstrich der Minister.