Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

De­kar­bo­ni­sie­rung ener­gi­ein­ten­si­ver In­dus­trie

Bild: DLR

Startschuss für DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse

Ministerpräsident Woidke, Wissenschaftsministerin Schüle und Wirtschaftsminister Steinbach: Institut stärkt Strukturwandel Lausitz / Land unterstützt Ansiedlung in den kommenden Jahren mit mehr als 25 Millionen Euro

Cottbus / Potsdam, 10. Mai 2021. Die Strukturentwicklung in der Lausitz geht weiter voran: Heute wurde das DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse in Cottbus im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung eröffnet. Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach begrüßen die Eröffnung des Instituts als weitere Stärkung für den Süden des Landes.

Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Moderne Industrie, gut bezahlte Arbeitsplätze und Klimaschutz gehören zusammen. Das wollen und werden wir mit der Strukturentwicklung in der Modellregion Lausitz zeigen. Die heutige Eröffnung des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse in Cottbus ist dafür ein ganz wichtiger Meilenstein. Die Ansiedlung dieser hochkarätigen Forschungseinrichtung im Umfeld der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg stärkt die Forschungslandschaft in der gesamten Region. Und – wie es sich für ein Modellprojekt gehört – werden die Forschungsergebnisse und die Expertise auch für Projekte im gesamten Land Brandenburg und darüber hinaus nutzbar sein. Mein Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, dass wir heute wieder einen ganz konkreten Schritt bei der Umsetzung unseres Zukunftskonzeptes ‘Lausitz 2038‘ gehen können. Der Strukturwandel kann nur mit einer starken Forschungs- und Wissenschaftslandschaft und einer innovativen Wirtschaft gelingen, die gute und gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region schafft. Ich bin sicher, dass das neue DLR-Institut zusammen mit den Industriepartnern dazu beitragen wird, eine europäische Modellregion für klimaneutrale Wirtschaft zu entwickeln.“

Wissenschaftsministerin Manja Schüle: Das Bundesverfassungsgericht hat kürzlich ein historisches Urteil zum Klimaschutzgesetz mit weitreichenden Auswirklungen gefällt: Wir müssen jetzt CO2-Emissionen einsparen, damit unsere Kinder in zwanzig Jahren die gleichen Freiheiten genießen können wie wir heute. Ich bin überzeugt: Das schaffen wir nur durch innovative Forschung, ‘Made in Brandenburg‘. Genau dafür steht der Forschungsansatz des neuen DLR-Instituts: Für die Entwicklung einer umweltfreundlichen und klimaneutralen Produktion durch hocheffiziente Technologien. Und das Institut ist auch genau am richtigen Ort: Die Lausitz steht als Industrie- und Energieregion für Veränderung, Transformation und Aufbruch. Und für eine starke Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Sie ist eine Erfolgsgeschichte, egal ob an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, am DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe, am Fraunhofer-Institut für Energieinfrastruktur und Geothermie, am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme, auf dem Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus – oder jetzt eben auch beim DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse. Das neue Institut schafft wertvolle Arbeitsplätze, macht die Lausitz für Forschungskooperation attraktiver und zieht wichtige Unternehmen an. Hier entstehen Innovationen, hier gelingt Transfer, hier wird Zukunft gemacht.“

Energieminister Jörg Steinbach: „Die Lausitz ist eine Energieregion mit Zukunft – so wie Brandenburg insgesamt auch künftig ein starkes Energieland sein wird, in dem viel Energie aus erneuerbaren Quelle erzeugt und für zahlreiche Anwendungsbereiche nutzbar gemacht wird. Der Überschuss an erneuerbarem Strom, den wir bereits heute in einigen Regionen Brandenburgs haben, wird mit dazu beitragen, dass die Dekarbonisierung unser Industriestandorte von Schwarzheide bis Schwedt gelingt. Und hier wird auch das DLR-Institut eine wichtige Rolle spielen – als Impulsgeber und auch Wissensvermittler zwischen Politik und Wirtschaft. Ich bin überzeugt, dass vom DLR-Institut rasch erste Ergebnisse und vor allem Konzepte für die Dekarbonisierung der Industrie vorgelegt werden –  mit weitreichenden positiven Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. Denn wenn unsere energieintensive Industrie wettbewerbsfähig ist, profitiert davon das ganze Land.“

Das länderübergreifende DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse mit Sitz in Cottbus und Görlitz/Zittau wird seit Juli 2019 aufgebaut. Das Institut in Brandenburg konzentriert sich auf die Simulation und das virtuelle Design – den "digitalen Zwilling" – von veränderten Produktionsabläufen. Daneben steht die Entwicklung von Hochtemperatur-Wärmepumpen im Mittelpunkt. Perspektivisch sollen dort 60 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten. Der Bund stellt für das neue Institut jährlich rund 10 Millionen Euro zur Verfügung. Brandenburg trägt im Rahmen des geltenden Bund-Länder-Finanzierungsschlüssel 10 Prozent der jährlichen Förderung für den Standort Cottbus. Darüber hinaus stellt das Land eine einmalige Aufbauinvestition in Höhe von bis zu 10 Millionen Euro bereit und hat unter anderem Vorsorge für die Finanzierung der Errichtung eines Neubaus sowie einer Versuchshalle in der Größenordnung von rund 15 Millionen Euro getroffen.

Die Ansiedlung des neuen DLR-Instituts gehört zu den vom Bund geförderten Vorhaben, die zur Strukturentwicklung in den Braunkohleregionen beitragen sollen. Mit der Umstellung auf erneuerbare Energien für eine emissionsarme Energieversorgung wird der Braunkohleabbau sukzessive eingestellt.