Historie Wirtschaftsministerium
Haus 2
Bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zwischen Heinrich-Mann-Allee und Friedrich-Engels-Straße noch zu einem großen zusammenhängenden Waldgebiet. Der Tiergarten, den der Große Kurfürsten Friedrich Wilhelm 1665 errichten ließ, reichte bis nach Caputh und Saarmund.
Unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I entwickelte sich die Stadt Potsdam zum „Herz der Militärmonarchie“. Um 1727 gehörte das Gebiet zur Hälfte dem Militär-Waisenhaus in Potsdam, das hier ein Mädchen-Lazarett unterbrachte. 1769 kamen noch ein Knaben-Lazarett und ein Beamtenwohnhaus dazu. Das heutige Haus 2 ist das älteste noch existierende Gebäude auf der Liegenschaft. Von 1887 bis 1888 wurde es um ein Stockwerk und ein Halbgeschoss erweitert.
Im Jahr 1920 ging aus der Kadettenanstalt die zivile Staatliche Bildungsanstalt in Potsdam hervor. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Juli 1933 wurde die Schulverwaltung zentralisiert und die Staatliche Bildungsanstalt in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt überführt. Die Bombardierungen während des Krieges beschädigten das Haus 2 massiv.
1946 mietete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam das Gebäude unter der Bedingung an, dessen Instandsetzung selbst vorzunehmen. Neben der IHK Potsdam beherbergte das vollbesetzte Haus ab 1949 auch das Reichsbahnamt 4.
Mit der Gründung der DDR im Oktober 1949 bezog der Wirtschaftsrat des Bezirks hier seine Diensträume. Nach der Wiedervereinigung wurde das Haus 2 Sitz des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie.
Im Jahr 1992 begannen umfangreiche Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten auf dem gesamten Gelände. Die Straßen- und Hoffassade des Hauses 2 wurde dabei in der ursprünglichen barocken Struktur erhalten. Im Gebäude selbst tauschte man unter anderem die Holzbalkendecken, ein Fahrstuhl wurde eingebaut, der Empfangsbereich umgestaltet, ein Konferenzraum im 1. Obergeschoss eingerichtet und gebäudetechnische Ausstattungen und Nassräume erneuert.
Das Haus 2 ist weiterhin Sitz des Wirtschaftsministers. Das Ministerium für Wirtschaft und Energie nutzt auf dem Gelände außerdem die Häuser 3, 6 und 8a.
Lageplan MWE: Für eine größere Darstellung bitte auf das Bild klicken.