Industriestandort Brandenburg
Brandenburg als überwiegend mittelständisch strukturiertes Industrieland konzentriert seine Förderung auf potenziell zukunftssichernde Branchen und sogenannte Regionale Wachstumskerne. Besonders starke Wirtschaftszweige sind die Branchen Metallerzeugung, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Kunststoffindustrie, Chemieindustrie, Ernährungswirtschaft, Optik, Photonik, Fahrzeugbau sowie die damit verbundenen Dienstleistungen Transport und Logistik. Im zunehmend wichtiger werdenden Marktsegment „Moderne Mobilität“ hat sich Brandenburg inzwischen zu einem deutschlandweit starken Standort entwickelt – unter dem Stichwort „E-Mobility“ besonders im Fahrzeugbau und in der Wertschöpfungskette Batteriezellfertigung. Hinzu kommen neue Aktivitäten in den Querschnittsfeldern Bioökonomie und Leichtbau.
Brandenburg stellt sich als Land und als Industriestandort konsequent auf die Erreichung des bundesgesetzlichen Ziels ein, spätestens bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Die Industrieunternehmen haben die damit verbundenen vielfältigen Herausforderungen der Transformation angenommen.
Heute gibt es in Brandenburg rund 1.200 Industriebetriebe (Amtliche Statistik ab 20 Beschäftigte). Insgesamt arbeiten in diesen Unternehmen knapp 105.000 Menschen. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 37 Milliarden Euro.
Der Mix an Industrieunternehmen ist gekennzeichnet durch einerseits große, häufig international vernetzte Unternehmen und andererseits viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Knapp zwei Drittel dieser KMU sind Industriebetriebe mit maximal 50 Beschäftigten. Rund sechs Prozent aller Betriebe des verarbeitenden Gewerbes haben über 250 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Mit ihrer Innovationsorientierung sowie den vielfältigen guten Produkten und industrienahen Dienstleistungen tragen diese Industrieunternehmen seit Jahren wesentlich dazu bei, den Wirtschaftsstandort Brandenburg wettbewerbsfähig zu halten. Ein wichtiger Faktor für diese Erfolge ist die dichte Forschungslandschaft der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
Beratung und Unterstützung
Für eine erfolgreiche Transformation der Industriebetriebe im Land Brandenburg ist der Erhalt und Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit eine entscheidende Voraussetzung.
Es stehen daher vielfältige Förder- und Beratungsangebote des Bundes und des Landes Brandenburg zur Unterstützung bereit – darunter die der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) sowie den öffentlich geförderten Einrichtungen EDIH pro digital, Mittelstand-Digital Zentrum Spreeland und Digitalwerk - Zentrum für Digitalsiierung im Mittelstand. Eine Übersicht über weitere Unterstützungsprojekte bietet der Lehrstuhl Automatisierungstechnik der BTU Cottbus-Senftenberg.
Erste Ansprechpartner für Industrieunternehmen, die Bedarf an Beratung und Unterstützung haben, sind die Teams der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB).
Automatisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung – Herausforderung und Chance
Die Anforderungen an die Produktionsprozesse ändern sich - und ebenso die Logistik und die Organisation der Arbeitsprozesse. Die Industriebetriebe des Landes stehen vor der Herausforderung der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung. Das erfordert neue Qualifikationen der Beschäftigten. Die Stichworte „Industrie 4.0“ und „Moderne Industrie Brandenburg“ stehen dafür, dass die Unternehmen in Brandenburg ihre Anstrengungen in Forschung und Entwicklung ausweiten und ihre Produkte, Prozesse und Materialien kontinuierlich optimieren. Wichtig ist dabei, in der Arbeitsorganisation gemeinsam mit den Sozialpartnern und Beschäftigten innovative Formen zu entwickeln und umzusetzen.
Während die Digitalisierung der Produktion für große Unternehmen längst eine Selbstverständlichkeit ist, sind kleine und mittlere Betriebe für diese Umwandlung auf bedarfsgerechte Unterstützung angewiesen. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie werden daher Förder- und Beratungsangebote des Landes passgenau auf die Bedarfe vor allem der kleinen und mittelständischen Unternehmen ausgerichtet.
Auch das Thema Dekarbonisierung wird für Industrieunternehmen immer wichtiger, denn bis 2045 soll die deutsche Industrie treibhausgasneutral sein. Für eine erfolgreiche Transformation bedarf es vor allem vielfältiger Innovationen bei den Unternehmen und eines kontinuierlichen Austausches zwischen Verbänden, Sozialpartnern, Wissenschaft, Politik und Verwaltung.
Zu diesem Zweck gründeten die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG), das Institut für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) gemeinsam das Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI).
Das Cluster CDI vernetzt Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen der energieintensiven Industrien, der Energiewirtschaft und der Wissenschaft mit weiteren Akteuren der Dekarbonisierung und bietet ihnen eine Austausch- und Informationsplattform. Somit sollen Industrieunternehmen bei der Transformation in ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit fachlich und wissenschaftlich unterstützt und interdisziplinär begleitet werden.
Weitere Informationen zum CDI finden Sie hier.