Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Steinbach: „Ein Stück Technikgeschichte der DDR“

Wirtschaftsministerium unterstützt den Erhalt des „Tonfilmmuseums Babelsberg Ulrich Illing“ mit Lottomitteln

Potsdam, 14. Oktober 2019. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium unterstützt den Erhalt des „Tonfilmmuseums Babelsberg Ulrich Illing“. Zu diesem Zweck erhält das Filmmuseum Potsdam, Institut der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Lottomittel in Höhe von 7.664 Euro. Der Tonmeister Ulrich Illing hat nach seinem Tod Ende 2018 eine einzigartige Sammlung zur Geschichte der Tonfilmtechnik in Deutschland hinterlassen. Das Filmmuseum Potsdam  plant, diese Sammlung von der Witwe Illings zu übernehmen. Zunächst sollen die rund 40 Exponate archivsicher verpackt und später im neuen Schaudepot an der Marlene-Dietrich-Allee öffentlich zugänglich gemacht werden. „Mit der Übernahme der Sammlung von Ulrich Illing trägt das Filmmuseum dazu bei, das filmkulturelle Erbe des Medienstandortes Babelsberg zu sichern“, erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. „Zudem dokumentiert die Sammlung auch ein Stück Technikgeschichte der DDR“, so Steinbach weiter.

Ulrich Illing arbeitete seit 1970 bei der Defa in Babelsberg, zunächst als Wartungsingenieur in der Abteilung Tontechnik, dann in der Forschungsabteilung. Später wurde er Abteilungsleiter Tontechnik, machte auch noch den Wandel von der Defa zum Studio Babelsberg mit. Als 1993 die eigenständige Forschungsabteilung aufgelöst wurde, arbeitete Illing bis zu seiner Pensionierung als Technischer Leiter der Tonabteilung. In dieser Funktion wirkte er bei zahlreichen internationalen Produktionen mit. Aufgrund seines enormen Wissens im Bereich Tontechnik war er nach seiner Pensionierung weiterhin als Berater für Studio Babelsberg tätig.

2010 begann Illing, auf dem Studio-Gelände ein Museum zur Tontechnik einzurichten. Die Räumlichkeiten stellte Studio Babelsberg kostenlos zur Verfügung. Ebenso übereignete das Studio ihm kostenlos zahlreiche historische Ton- und Filmgeräte. Weitere Geräte finanzierte er selbst – zum Beispiel einen original Phonographen von Edison. Illings Tonfilmmuseum umfasste schließlich rund 40 größere Geräte der Tontechnik sowie eine Vielzahl kleinerer Exponate wie Träger historischer Filmtonaufnahmen. Illing hatte stets den Anspruch, dass all seine Geräte funktionieren. Die Reparaturen erledigte er in seiner Werkstatt im selben Haus. Regelmäßig bot er Führungen an und gab für Studenten der Filmuniversität Einführungsvorlesungen in Tontechnik. Zudem forschte er zur Entwicklung der Tontechnik.

Studio Babelsberg plant nunmehr, die Räumlichkeiten anderweitig zu nutzen. Das Filmmuseum will das filmkulturelle Erbe langfristig sichern, was auch im Interesse der Erben liegt. Nach Fertigstellung des neuen Depots des Filmmuseums sollen die Stücke im dortigen Schaudepot ausgestellt werden. Außerdem ist eine Web-Präsenz des Tonfilmmuseums geplant, damit die Objekte weltweit „besichtigt“ werden können.