Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Elbe bei Rühstädt (Prignitz)

Bild: TMB

Steinbach: „Hoffen auf positivere Saison und freuen uns auf unsere Gäste“

Tourismusbilanz 2021: Lange Lockdown-Phase und Corona-bedingte Einschränkungen führten in Brandenburg erneut zu Rückgängen bei Übernachtungen und Gästeankünften

Potsdam, 2. März 2022. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg hat heute die amtliche Tourismusstatistik für 2021 veröffentlicht. Demnach lagen die Übernachtungen mit 10,1 Millionen um 0,3 Prozent unter dem Wert des Jahres 2020. Die Anzahl der Gästeankünfte betrug 3,1 Millionen, was einem Rückgang von 2,9 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Im Jahr 2019, dem letzten Tourismusjahr vor der Corona-Pandemie, wurden fast 14 Millionen Übernachtungen sowie 5,2 Millionen Gästeankünfte registriert. Alle Zahlen beziehen sich auf gewerbliche Betriebe mit mehr als zehn Betten.

„Die Tourismusbranche hat in den vergangenen zwei Jahren drastische Einbrüche zu verzeichnen gehabt. Dem haben sich die Unternehmen mit viel Engagement und Kreativität entgegengestellt. Dafür gilt ihnen mein Dank“, erklärte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach anlässlich der vorgelegten Zahlen. Steinbach weiter: „Die staatlichen Unterstützungsprogramme haben gegriffen, die gastgewerbliche Unternehmensstruktur konnte weitgehend gehalten werden Ich hoffe sehr, dass wir insbesondere mit den nun vereinbarten Lockerungen ab dem 20. März in eine positivere Saison starten können. Inlandstourismus und individuelle Urlaubsformen werden die Nachfrage in Deutschland in diesem Jahr bestimmen. Hier hat Brandenburg viel zu bieten, wir freuen uns auf unsere Gäste.

Im Jahr 2021 befand sich die Branche bis zum 21. Mai im Lockdown. Nur geschäftlich bedingte Übernachtungen waren zugelassen. Hotels und Pensionen durften Urlauberinnen und Urlauber erst wieder ab dem 11. Juni beherbergen. Somit standen 2021 weniger Angebotstage als noch im Vorjahr 2020 zur Verfügung. Ab dem 15. November 2021 galt für touristische Übernachtungen die 2G-Regel. Dies schlägt sich in der Tourismusbilanz des Jahres nieder. Die Branche hatte im zweiten Jahr in Folge mit erheblichen Einbrüchen zu kämpfen.

Besonders betroffen waren auch 2021 die Unterkunftsarten Hotels und Pensionen sowie die Jugendherbergen, Erholungs- Ferien- und Schulungsheime. Im Vergleich zu 2019 wurden in Hotels und Pensionen im Jahr 2021 zwei Millionen Übernachtungen weniger registriert. Das Übernachtungsvolumen in den Jugendherbergen lag bei weniger als der Hälfte des Volumens im Jahr 2019.

Die Übernachtungen auf Campingplätzen lagen in etwa auf dem Niveau des Jahres 2019, dem vor der Pandemie erfolgreichsten Campingjahr, jedoch mehr als elf Prozent unter den Zahlen des Jahres 2020. Das im Vergleich zu 2020 deutlich wechselhaftere Wetter im Sommer, das gerade zu weniger kurzfristigen Buchungen führte, dürfte hier eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Zuwächse gab es im Vergleich zu 2020 bei den Übernachtungen (+6,6%) und Ankünften von Gästen (+5,3%) aus dem Ausland. Mit 521.000 Übernachtungen wird jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Übernachtungen ausländischer Gäste erreicht, die im Jahr 2019 registriert wurden.

Regionale Unterschiede

In Reiseregionen, die im Jahr 2020 mit besonders starken Rückgängen der Übernachtungen von über 30 Prozent zu kämpfen hatten (Dahme-Seenland, Fläming, Ruppiner Seenland) wurden 2021 nun wieder Zuwächse registriert. Eine Ausnahme stellt nur Potsdam dar. Städtereisedestinationen waren auch im zweiten Jahr der Pandemie besonders stark betroffen. So gingen die Übernachtungszahlen in Potsdam auch im Jahr 2021 weiter, auf nun 842.000 zurück (-3,9%).

Am besten durch die Corona-Krise gekommen sind die Reiseregionen Prignitz und Lausitzer Seenland. Das Lausitzer Seenland verzeichnete 2020 den geringsten Rückgang der Übernachtungen in Brandenburg (-7,2%). Im Jahr 2021 lagen die Rückgänge noch einmal auf demselbem Niveau. Der Rückgang der Übernachtungen in der Prignitz war 2020 mit knapp 15 Prozent klar unterdurchschnittlich. Im Jahr 2021 verzeichnete die Region den zweitstärksten Zuwachs (+9,5%).

Nähere Infos unter: www.statistik-berlin-brandenburg.de/037-2022