Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

 

Bild: Medienboard Berlin-Brandenburg

Erfolgreiches Filmland Brandenburg präsentiert sich auf der „Berlinale“

Trotz Corona: Höchste Anzahl an Drehtagen in der Hauptstadtregion – alle Landkreise profitieren

Potsdam, 9. Februar 2022. „Filmland Brandenburg – das ist trotz Corona weiterhin eine Erfolgs­ge­schichte. Unser Filmland steht für ausgezeichnete Kinokunst, erfolgreiches inter­nationales Publikumskino und spannende Streaming- und Fernseh­produktionen. Der Einsatz modernster Medientechnologien zeichnet unseren Standort aus, das spiegelt sich auch auf der Berlinale“, erklärte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach im Vorfeld der Berlinale.   

In dieser Woche startet die Berlinale coronabedingt in eine verkürzte Festspielzeit. Bei den 72. Internationalen Filmfestspielen vom 10. bis 20. Februar ist das Medienboard Berlin-Brandenburg mit 14 geförderten Filmen im offiziellen Programm vertreten. Dazu zählen die drei im Wettbewerb um den Goldenen Bären laufenden Filme „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen, „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz und Ulrich Seidls „Rimini“.

Minister Steinbach hob den kulturellen Beitrag der Brandenburger Filmemacher bei der Berlinale hervor, deren Filme vielfältige Perspektiven eröffnen. Der Wettbewerbsfilm „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ des Babelsberger Regisseurs Andreas Dresen erzählt eindringlich den Kampf der türkischen Hausfrau Rabiye Kurnaz aus Bremen um die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantánamo. Die deutsch-französische Gemeinschafts­produktion „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe", bei der der Babelsberger Peter Hartwig Koproduzent ist, erzählt von einer ehemaligen Schauspielerin, die sich in einen jungen Mann verliebt.

Die Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ wird mit einem Beitrag aus Potsdam eröffnet: „Wir könnten genauso gut tot sein“ ist der Abschlussfilm der Regisseurin Natalia Sinelnikova an der Filmuniversität Babelsberg. In der Sozialsatire geht es darum, wie sich ein abgeschirmtes Hochhaus „mit Wohlfühleffekt“ von einem Ort der Sicherheit in einen Ort irrationaler Angst verwandelt, indem sich simple Ereignisse durch die Bewohner hochschaukeln.

Trotz der Corona-Pandemie ist 2021 die Anzahl der Drehtage in der Hauptstadtregion gestiegen. 2019, also vor Corona, waren es 5.700 Drehtage, im vorigen Jahr rund 6.000. Damit wurden 85 Produktionen realisiert; vor allem im seriellen Bereich war die Anzahl an Drehtagen pro Projekt hoch. Minister Steinbach sagte: „Mein Dank gilt vor allem den Produzentinnen und Produzenten sowie den Filmemacherinnen und Filmemachern. Sie haben in einer sehr schwierigen Zeit so viele Filme in der Hauptstadtregion möglich gemacht wie noch nie. Von dieser Entwicklung hat nicht nur Babelsberg mit seinen Filmstudios profitiert. 2021 sind erstmals in allen märkischen Landkreisen und kreisfreien Städten Filme gedreht worden. Das ist ein schöner Beweis für die Vielfalt des Filmstandorts Brandenburg und die Kreativität der Filmschaffenden der Hauptstadtregion.“

Zum Erfolg hat wesentlich beigetragen, dass sich Brandenburg zu einem erfolgreichen Serienland entwickelt hat. Beispielhaft nannte Steinbach die von Medienboard geförderten und in Zusammenarbeit mit dem RBB produzierten Serien „KaDeWe“ und „Lauchhammer“. Diese trügen zur filmischen regionalen Erinnerungskultur der Hauptstadtregion bei, betonte der Minister. Nach „Babylon Berlin“ und „Dark“ konnte 2021 mit der Serie „1899“ erneut eine große internationale Serie für Babelsberg gewonnen werden. Ausschlaggebend für den internationalen Erfolg sei nicht zuletzt gewesen, „dass die Babelsberger Unternehmen konsequent auf neue Technologien wie Virtual Production und Volumetrie setzen“, sagte Minister Steinbach. Bei der Virtual Production, die bei „1899“ durchgehend eingesetzt wurde, wird der zu filmende Hintergrund mittels einer großen LED-Wand digital dargestellt. Für die Produktion von „Matrix Resurrections“ wurde mit Hilfe der Volumetrie unter anderem ein Unterwasserstudio konstruiert.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus unterstrich ebenfalls die kulturellen und wirtschaftlichen Erfolge der Filmbranche der Hauptstadtregion: „Die Pandemie bedeutet auch für die Filmbranche eine große Herausforderung. Aber dennoch läuft die Produktion auf Hochtouren, obwohl Fachkräftemangel und aufwendige Hygiene­maßnahmen die Dreharbeiten erschweren. Aber der Bedarf an Filmen und Serien ist enorm gewachsen, davon profitiert die Filmindustrie am deutschen Film- und Serienstandort Nr. 1! Drehtagerekord, virtuelle High-Tech Studios und hohe Festival­präsenz von Filmen und Serien aus der Hauptstadtregion sind gute Neuigkeiten, die weltweit für Interesse sorgen. Neben erfolgreichen Filmen entstehen auch neue zukunftsorientierte Arbeitsplätze, aber auch klassisches Handwerk und Dienstleister profitieren vom Boom in der Filmbranche“.

Carl L. Woebcken, Vorstandsvorsitzender der Studio Babelsberg AG, hob die internationale Bedeutung des Medienstandortes hervor: „Das Know-how aus Babelsberg hat international einen hervorragenden Ruf. Unsere letzten Projekte ,Uncharted‘, ,Matrix Resurrections‘, ,Retribution‘ oder ,John Wick: Chapter 4‘ sind nur ein paar aktuelle Beispiele für herausragende Leistungen der deutschen Filmschaffenden, die nicht nur in klassischen filmhandwerklichen Kategorien hervorstechen, sondern zunehmend auch im Bereich Visual Effects und virtuelle Produktion. Babelsberg war schon immer Talentschmiede und Vorreiter für technische Neuerungen und Produktionsmethoden. Diese Woche feiert das Studio seinen 110. Geburtstag und wir freuen uns darauf, die Geschichte des Traditionsstandortes mit großartigen Partnern und innovativen Technologien erfolgreich fortzusetzen. Wir hoffen daher, dass die Rahmenbedingungen für Produktionsdienstleister für Filme und Serien in Deutschland langfristig verbessert werden, damit der Standort weiterhin vom internationalen Know-how-Transfer und dem globalen Produktionsboom profitiert.“

Minister Steinbach verwies abschließend auf die guten Wachstumschancen der Medien­wirtschaft insbesondere durch Produktionen für Streamingdienste. „Damit die Film­branche in Deutschland verstärkt an dieser Entwicklung teilhaben kann, müssen die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankerten Investitionsverpflichtungen und steuerlichen Anreizmodelle für internationale Film- und Serienproduktionen zügig eingeführt werden“, so der Minister.

Hier finden Sie den Filmland-Brandenburg-Trailer 2022:

https://www.youtube.com/watch?v=P9nQ-_9w-rQ