Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

 

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Steinbach: „Zwischenbilanz nach einem Jahr Integrationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften kann sich sehen lassen“

Arbeitsmarktzahlen für September liegen vor – Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent

Potsdam, 29. September 2023. Brandenburger Unternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen und müssen sich ständig mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Markt behaupten. Aktuell zeigt sich eine stabile Personalnachfrage. Im September 2023 waren in Brandenburg 25.207 offene Stellen gemeldet. Gleichzeitig ist wieder ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent zu verzeichnen. Im September 2023 waren insgesamt 30.649 Menschen in Brandenburg langzeitarbeits­los. „Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es von zentraler Bedeutung, (Langzeit-)Arbeitslose schneller auf offene Stellen zu vermitteln. Es gilt dafür, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu stärken und damit ungenutzte Arbeitskräftepotenziale für den Brandenburger Arbeitsmarkt zu erschließen“, so Arbeitsminister Jörg Steinbach.

Seit einem Jahr unterstützen 34 Projekte des ESF-Plus-Landesprogramms „Integ­rationsbegleitung für Langzeitarbeitslose und Familienbedarfsgemeinschaften“ diesen wichtigen Integrationsprozess. Das Förderprogramm ermöglicht eine lang­fristige individuelle Begleitung der Projektteilnehmenden auf ihrem Weg in Arbeit, ergänzt durch die Organisation bedarfsgerechter Unterstützungsangebote, um sie gezielt auf die Anforderungen der Brandenburger Unternehmen vorzubereiten. Neben der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit zielen die Angebote auch auf die soziale und gesundheitliche Stabilisierung sowie auf die Unterstützung der teilnehmenden Familien, insbesondere der Kinder.

Minister Steinbach erklärte: „Die Projekte der Integrationsbegleitung konnten nach einem Jahr Laufzeit bereits 1.573 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen unterstützen. Bislang wurden 242 Personen (15,4 Prozent) in sozialversicherungs­pflichtige Beschäftigung oder in ein Angebot der beruflichen Bildung vermittelt. Das ist ein großer Erfolg. Denn Integration in existenzsichernde Arbeit ist der beste Weg zur Armutsbekämpfung und hilft direkt den Unternehmen. Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist weiterhin hoch. Deshalb werden auch Langzeitarbeits­lose gute Chancen haben, wieder eine reguläre Beschäftigung aufzunehmen. Wir werden sie dabei mithilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) tatkräftig unterstüt­zen.“

Über 50 Millionen Euro ESF-Mittel sind für Projekte zur Bekämpfung von Langzeit­arbeitslosigkeit vorgesehen. Rund 9.000 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Personen werden bis 2028 von dem größten ESF-Plus-Förderprogramm des Landes profitieren können. Die geförderten Projekte der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine individuelle und langfristige Unterstützung auch Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit bringen kann und so auch ihre Familien eine neue Perspektive erhalten.

Unternehmen mit Personalbedarf, die an einer Kontaktaufnahme zu den Projekten und Teilnehmenden interessiert sind, finden alle wichtigen Kontaktdaten auf der Homepage der WFBB.

Aus dem Arbeitsmarktbericht:

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im September 2023 in Branden­burg 78.236 Menschen arbeitslos, davon 35.042 Frauen (44,8 Prozent) und 43.194 Männer (55,2 Prozent). Das sind 3.147 Personen mehr als im September 2022 und 2.632 weniger als im August 2023.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren um 10,4 Prozent auf 7.206 gestiegen. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 28.768 gestiegen.