Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Fischer: Militärische Konversion in Brandenburg weiterhin wichtig

Staatssekretär heute bei Abschluss des Konversionssommers 2023 in Potsdam

Potsdam, 10. November 2023. Heute fand in Potsdam der feierliche Abschluss des Konversionssommers 2023 unter dem Motto „Konversion – Flächenwandel im FOKUS“ statt. Der vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie geförderte 26. Konversionssommer war mit insgesamt über 5.000 Besucherinnen und Besuchern sehr gut besucht.

Nicht ohne Grund stößt das Thema Konversion bei den Brandenburgerinnen und Brandenburgern auf großes Interesse. Brandenburg war seinerzeit die am stärksten militarisierte Region Europas. 260.000 Militärs mit etwa 70.000 Angehörigen waren hier stationiert. Zum Vergleich: Die Truppenstärke der Bundeswehr beträgt aktuell 260.000 Soldaten. Insgesamt 230.000 Hektar, also etwa acht Prozent der Landesfläche, wurden 1989 noch militärisch genutzt. Nach dem Abzug der Westgruppe der Truppen (WGT) 1994 endete die militärische Nutzung des überwiegenden Teils dieser Flächen. 100.000 Hektar ehemaliger WGT-Flächen hat das Land Brandenburg vom Bund übernommen. Bis heute konnten mehr als 90 Prozent davon einer zivilen Nutzung zugeführt werden.

Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer betonte im Rahmen der heutigen Veranstaltung: „Wir sind stolz darauf, wie viele ehemalige Militärflächen in die zivile Nutzung überführt und damit unter anderem neue Wohn- und Gewerbegebiete sowie Verwaltungsstandorte geschaffen werden konnten. Die Konversionsprojekte tragen so dazu bei, die Lebensqualität der Menschen im Land zu steigern. Weitere große Flächen wurden für Infrastrukturmaßnahmen, Naturschutzzwecke und die Erzeugung erneuerbarer Energien bereitgestellt. Das ist neben dem praktischen Nutzen auch ein Zeichen dafür, wie vielfältig der Nutzen der Konversion in unterschiedlichen Bereichen sein kann.“

Ein aktuelles Beispiel für erfolgreiche militärische Konversion ist die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Krampnitz im Norden Potsdams. Auf dem ehemals militärisch genutzten Gelände werden auf 140 Hektar zukünftig 10.000 Menschen leben – autoarm und CO2-neutral. Bereits 2024 können die ersten Bewohnerinnen und Bewohner dort einziehen. Für weitere Flächen gibt es aktuell zahlreiche Pläne zur Nutzung für erneuerbare Energien. Weiterhin werden auf dem Gelände der ehemaligen Panzerkaserne Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin sowie auf den Flächen des ehemaligen Fliegerhorstes Schönwalde (Glien) im Landkreis Havelland bereits Liegenschaften zur Unterbringung von Asylsuchenden und Geflüchteten genutzt.

„Nächstes Jahr jährt sich der Truppenabzug zum 30. Mal. Bei allen Erfolgen ist die militärische Konversion in Brandenburg jedoch noch immer nicht abgeschlossen“, sagte Staatssekretär Fischer. „Sie bleibt eine historische Aufgabe und lebt davon, dass viele Menschen engagiert zusammenarbeiten. Allen voran ist diesbezüglich das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des ‚Forums für Konversion und Stadtentwicklung‘ (FOKUS) zu nennen. Ich danke ihnen dafür, dass Sie sich seit 26 Jahren erfolgreich im Konversionsprozess als Bindeglied zwischen den beteiligten Gemeinden und Behörden einsetzen.“