Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Steinbach: Tiefengeothermie stärker nutzen

Neue Seismik-Kampagne in Brandenburg gestartet

Potsdam, 4. November 2024. Ein wichtiges Ziel der brandenburgischen Energiepolitik ist eine nachhaltige, zukunftsfähige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung. Die Nutzung der Geothermie und insbesondere der Tiefengeothermie als einer erneuerbaren und kontinuierlich verfügbaren Wärmequelle soll hier künftig eine wichtige Rolle übernehmen.

 Um das geothermische Potenzial im Untergrund überhaupt nutzen zu können, müssen geeignete Gesteinsformationen vorhanden sein. Auch in Brandenburg sind die geologischen Strukturen des Untergrundes nicht immer ausreichend bekannt, um verlässliche Aussagen hinsichtlich einer geothermischen Nutzung treffen zu können.

Daher hat das brandenburgische Wirtschaftsministerium das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) beauftragt, eine neue Seismik-Kampagne durchzuführen, um den Untergrund unter Geothermieaspekten zu erkunden. Mit den Ergebnissen soll eine bessere Planungsgrundlage für Kommunen, Industrie und Projektentwickler geschaffen werden, um Investitionsrisiken zu verringern.

„In Brandenburg muss das Potenzial der Geothermie besser genutzt werden“, sagte Energieminister Prof. Dr-Ing. Jörg Steinbach. „Die Einbindung der Geothermie als heimischem Energieträger in die Wärmenetze und für industrielle Prozesse ist sinnvoll, weil dadurch die Nutzung fossiler Energieträger direkt und lokal vermieden werden kann. Die Geothermie trägt somit dazu bei, den Energieimport zu verringern.“

Hintergrund:

Technisch gesehen handelt es sich um eine seismische 2D-Erkundung, bei der künstlich erzeugte seismische Wellen die Erdschichten durchlaufen, an den Grenzschichten zwischen verschiedenen Gesteinsschichten reflektiert und durch Geophone an der Erdoberfläche aufgezeichnet werden. Durch die Analyse der Laufzeiten und Wellenformen ergeben sich Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Gesteinsschichten. Die geplante Erkundung erfolgt im Rahmen der geologischen Landesaufnahme. Nach der Planungsphase im Jahr 2024 ist die eigentliche Erkundung und Auswertung im kommenden Jahr vorgesehen.